Social ist das neue Bio

Social Entrepreneurship ist die Zukunft des Wirtschaftens.
Social Franchising ist der Weg zur Verbreitung neuer Nachhaltigkeits-Ideen.
Social … ist ganz offensichtlich aktuell total angesagt.

Was ist da wirklich dran an diesem Hype? werde ich oft gefragt.
Hier ein paar schnelle Antworten auf schnelle Fragen:

Ist Social das neue Bio?

Ja! Aber wie beim Bio lohnt es sich, ganz genau hinzusehen, was social wirklich kann und ob, wo social draufsteht, wirklich social drin ist.
Also: Social Entrepreneurship und Social Franchising ersetzen staatliche Sozialarbeit nicht, sind aber eine sinnvolle Ergänzung überall dort, wo sich gesellschaftliche Wirkung mit unternehmerischen Mitteln erzielen lässt. Die Erzielung gesellschaftlicher Wirkung steht also dabei im Zentrum der Unternehmenstätigkeit.Instrumente wie der Social Reporting Standard (SRS) sind bestens geeignet dazu geeignet, nach innen zu prüfen und nach außen transparent zu machen, ob und wie ein Social Business nicht nur Output und Outcome, sondern auch tatsächlich nachhaltigen Impact erzielt.

Ist social nicht einfach nur der neue Bio-Schmäh?

Ja, die Praxis des ‚Greenwashings‘ gibt es analog auch bei der sozialen Agenda von Unternehmen. Da wie dort klappt das langfristig nie überzeugend.  Bloß ‚aufgesetzte‘ CSR-Projekte werden schnell als solche enttarnt.
Der Legitimationsdruck wird dabei – zu Recht – immer stärker, professionelle Nachhaltigkeitsberichterstattung gewinnt an Wichtigkeit.  Ich finde die gegenwärtige Bilanzierungs-Praxis generell unvollständig. Alle Unternehmen sollten im Sinne des Dreiecks der Nachhaltigkeit neben einer ökonomischen auch eine Umwelt- und eine Sozialbilanz über ihr Tun erstellen müssen.

Wie ist das also mit der rosigen Zukunft von allem, was mit social anfängt? Und wie steht denn die Politik dazu?

Social Entrepreneurship und Social Franchise geben ein paar Antworten auf die Frage, wie Wirtschaftsmodelle künftig aussehen können und bieten insofern neue Orientierung.
Für das Franchising erscheinen mir dabei zwei Elemente wichtig: Erstens: Ja, Franchising eignet sich bestens auch zur Skalierung von social Impact. Zweitens: Franchising ist genuin als partnerschaftliches Modell angelegt. Bei der Frage, wie man Partnerschaften auf Augenhöhe anlegt, können wir „Socials“ viel Erfahrung in die Szene einbringen.
Für die Politik sehe ich – freundlich ausgedrückt – noch viel Potential nach oben. Wenn man diese neue Form des umfassend nachhaltigen Unternehmertums wirklich haben möchte, sind noch viele Hausaufgaben bei den rechtlichen Rahmenbedingungen und beim Öko-System für diese neue Szene (Stichworte: Stiftungswesen, Venture Capital) zu erledigen. Österreich gleicht hier weniger der Insel der Seligen sondern vielmehr jener der Saumseligen.

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